Gut isolierte Schallschutzfenster sind für gewöhnlich teurer als herkömmliche Fenster. Normal isolierverglaste Fenster haben einen Schalldämmwert von circa 29 dB. Der Dämmwert von... weiterlesen
Schallschutzfenster - Schalten Sie den Lärm ab
Einordnung von Schallschutzfenstern

In Deutschland wird die Schalldämmung von Fenstern in sechs Schallschutzklassen unterteilt und beginnt bei einer Absenkung von 25 dB (siehe Tabelle unten). Prinzipiell können alle Fenster als Schallschutzfenster angesehen werden, die eine Lautstärkepegelabsenkung ab diesem Mindestwert erfüllen. So erreichen beispielsweise historische Kasten- und Verbundfenster aufgrund des hohen Scheibenabstands von 8-12 cm und unterschiedlicher Scheibenstärke hervorragende Schalldämmwerte von 50 bis 60 dB. Hier sind jedoch Einbußen in Bezug auf die Wärmedämmung hinzunehmen, so dass unter modernen Lärmschutzfenstern solche verstanden werden, die zusätzlich zu gängigen Dämmeigenschaften auch betreffende Schallschutzwerte erreichen.
Vergleichen Sie bis zu 3 Fenster-Angebote
Technischer Aufbau von Schallschutzfenstern
Die Schallschutzeigenschaften von Fenstern hängen vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Aufbau und Dicke der Verglasung
- Schalltechnische Qualität von Blend- und Flügelrahmen
- Abdichtung der Rahmen untereinander und gegen das Mauerwerk
Das Rahmenmaterial selbst ist zu vernachlässigen: Holz, Aluminium und Kunststoff sind gleichermaßen für Schallschutzfenster geeignet. Bei der Verglasung ist neben der Stärke der Scheiben besonders auf deren Anordnung zu achten. Während dickere Gläser prinzipiell stärker abschirmen als dünnere, entsteht der größte Dämmeffekt durch den Zwischenraum zwischen den Scheiben (Mehrschalligkeit). Dabei gilt, dass der Dämmwert umso stärker ist, je größer der Abstand zwischen den Scheiben ausfällt. Allerdings wird unter 10 mm Abstand kaum ein Vorteil gegenüber Einfachverglasungen erzielt.
Darüber hinaus kann durch die Verwendung unterschiedlicher Scheibenstärken der Spuranpassungseffekt abgeschwächt werden. Zusätzlich können die Scheiben mit schallschluckenden Folien beschichtet und die Scheibenzwischenräume mit speziellen Gasen gefüllt werden, wobei jedoch auf die Umweltverträglichkeit zu achten ist. Außerdem haben manche Gase bei tiefen Frequenzen schlechtere Dämmeigenschaften als Luft.
Von entscheidendem Einfluss ist der Anschluss des Fensters, insbesondere zwischen Blendrahmen und Rohbau. Hier ist zumindest eine Ausfütterung des Anschlusses mit Mineralwolle oder Schaum zu empfehlen. Möglicherweise ist jedoch ein Hinterfüllprofil (z.B. ein geschlossen zelliges Neoprenprofil) notwendig. Ein beidseitiges Verputzen der Einbaufuge erhöht den Dämmwert zusätzlich.
Klarer Durchblick mit neuen Fenstern!
Wann sind Schallschutzfenster empfehlenswert?

Lärm beeinflusst nachweislich den menschlichen Stresspegel und kann auf Dauer zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen. Bereits ein Schallpegel von 30 dB(A) wird von den meisten Menschen als störend empfunden, bei 65 dB(A) erhöhen sich Herzfrequenz und Blutdruck. Je nach Nutzung werden unterschiedliche Schallschutzlevel empfohlen:
- Arbeiten 35-50 dB(A)
- Wohnen 30-35 dB(A)
- Schlafen 25-30 dB(A)
Ob Lärmschutz notwendig ist, hängt natürlich von der Umgebung ab. Typischerweise reicht der Außenpegel in Dorf- und Mischgebieten bis rund 60 dB(A), in Stadtzentren bis 70 dB(A). An dicht befahrenen Straßen kann er diesen Wert jedoch leicht überschreiten. Während also in dörflichen Gebieten zumindest für das Wohnen und Arbeiten normalerweise kein Schallschutz notwendig ist, sind Lärmschutzfenster in Innenstadtbereichen zumindest fürs Schlafzimmer zu empfehlen. Allerdings sollte bedacht werden, dass ein vollständiges Abschirmen der Außenwelt als unnatürlich und isolierend und somit ebenfalls als störend empfunden werden kann. Somit ist eine zu starke Schalldämmung ebenfalls nicht zu empfehlen.
Tabelle: Schallschutzeigenschaften verschiedener Fenstertypen
Schallschutzklasse | Außenpegelabschwächung | Beispiele |
1 | 25-29 dB |
|
2 | 30-34 dB |
|
3 | 35-39 dB |
|
4 | 40-44 dB |
|
5 | 45-49 dB |
|
6 | 50 dB |
|
Entsprechend den empfohlenen Lärmschutzwerten sind folgende Schallschutzfenster zu empfehlen:
- Dorf und Mischgebiete: Schallschutzklasse 1-2 (Schlafen)
- Stadtzentrum: Schallschutzklasse 3 (Wohnen), Schallschutzklasse 4 (Schlafen)
- Verkehrsstarke Zonen: Schallschutzklasse 2 (Arbeiten), Schallschutzklasse 4 (Wohnen), Schallschutzklasse 5 (Schlafen)
Weiterführende Informationen finden Sie in dieser Informationsbroschüre des Umweltbundesamtes.
Unterschieden wird zwischen einem Vorbaurollladen und einem Aufbaurollladen. weiterlesen

